Dienstag, 27. Januar 2015

Das Pyjamakleid

Was noch vor einem halben Jahr der Pyjama war, ist heute das Pyjamakleid.
Die kleinste Prinzessin schläft nur noch im Pyjamakleid. (Ja, man kann natürlich auch Nachthemd dazu sagen, aber sie besteht darauf, dass es ein Pyjamakleid ist.)
Die nähfreudige Mutter, die beschlossen hat, dass 2015 keine Stoffe mehr gekauft, sondern nur noch vorhandene vernäht werden, (irgendwann im Juli sollte die Tür zum Büro-Nähzimmer wieder einwandfrei aufgehen), freut sich über die Gelegenheit größere und kleinere Stoffreste bunt aneinander zu nähen. In der Nacht sieht es ja eh keiner. (Ausser der Heilfee und dem Sandmann vielleicht.)




Die kleinste Prinzessin schlägt kleidungstechnisch in die gleiche Kerbe wie die große Prinzessin. Sie weiß genau was sie will. Alternativvorschläge unerwünscht und zwecklos.

Von September bis Dezember 2014 trug sie ausschließlich Strumpfhose mit Shirt. Egal wann und wohin - immer Strumpfhose mit Shirt. Nicht jede Strumpfhose war passend - von den 10 vorhandenen wurden 4 akzeptiert. Bei den Shirts war sie ebenso wählerisch.
Der Nikolaus schaffte dann die Wende. Er brachte ihr und den beiden anderen Prinzessinnen ein Glitzerkleid für den Heiligen Abend. Der Gruppenzwang machte es möglich, dass sie tatsächlich am Heiligen Abend ein Kleid über die Shirt-Strumpfhosen-Kombi trug. Wuhu!

Seitdem gehen nur noch Kleider. Ausschließlich Kleider. Exakt vier Modelle aus dem gut gefüllten Kleiderschrank entsprechen dem anspruchsvollen Geschmack der kleinen Dame. Diese beiden selbstgenähten Modelle wurden erstaunlicher Weise akzeptiert.



(Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen, wodurch sich diese beiden Modelle von den oben gezeigten Pyjamakleidern unterscheiden. Ich kann ihnen vergewissern, der Unterschied ist vorhanden, allerdings mit freiem Auge kaum sichtbar.)

Donnerstag, 22. Januar 2015

10 Tage

Die letzten 10 Tage musste ich das Bett hüten. Das ist nicht gerade meine Stärke. Ich hatte einen grippalen Infekt, soweit zumindest die Diagnose  meiner vertrauensvollen Ärztin. Nun gut, mit ein bisschen Schwitzen, Globuli und vielen positiven Gedanken sollte das Ganze doch in den Griff zu kriegen sein. Dachte ich. Am dritten Tag stand ich top fit auf. Yeah. Alles was die letzten zwei Tage liegen blieb, wollte in 2 Stunden erledigt werden. Danach war auch ich erledigt. Und somit begann ein sehr eigenwilliger Krankheitsverlauf. Jeden Morgen stand ich fit auf und gegen Mittag kehrte das Fieber wieder zurück. Also wieder ins Bett und gegen 17:00 ging es mir wieder gut. Das spielte ich also 4 weitere Tage so durch um dann von der Ärztin böse Medizin zu bekommen. Die böse Medizin hat ihre Schuldigkeit getan und nun bin ich also wieder gesund. (Man soll halt nicht alles verteufeln, was die Pharmaindustrie erzeugt.)


Dank der liebevollen Unterstützung meiner Schwiegermutter und meiner Mutter bin ich nun nicht nur gesund und konnte ein ganzes Buch auslesen - nein, das Haus ist tiptop geputzt, der Schmutzwäschesack ist leer und die Fenster haben ihren eigenwilligen grauen Schleier abgelegt. Sogar die Speisekammer - einst ein ungeliebtes Kämmerlein, das nur mit äußerster Vorsicht zu betreten war, da über und unter einem gemeine Haushaltsartikel lagerten, die nur darauf warteten einen beim Betreten hinterhältig anzufallen - ist innerhalb von zwei Tagen zu meinem neuen Lieblingsraum avanciert. Alles steht in Reihe und Glied - undefinierbare Objekte wurden entfernt und doppelt oder dreifach gekaufte Dinge nebeneinander gestellt. (Man soll nicht glauben wie viel Flaschen Seifenreiniger sich in so einem kleinen Raum verstecken können)

Ich kann dem Kranksein im Nachhinein betrachtet sogar etwas Gutes abgewinnen. Kein Schatten, wo nicht auch irgendwo ein Fleckchen Sonne zu entdecken ist. (So ähnlich geht das Sprichwort doch.)





Mittwoch, 14. Januar 2015

Kindheitserinnerungen

Früher - als ich noch ein Kind war - wurden uns zwei je zwei Zentimeter dicke Scheiben Brot mit einem kleinen Ziegel Butter in der Mitte und einem Blatterl Extrawurst drauf als Jause mitgegeben.* An besonderen Tagen gab es Schokoladenaufstrich aufs Brot. Das waren die seltenen Tage, an denen so ein ebenso seltenes Glas mit dem braunen Aufstrich in unserem Haus nicht direkt aus dem Einkaufskorb von mir und meinen beiden Brüdern leergefressen wurde.

Schokobrot zur Jause klingt aber besser als es ist. Welches Kind der 80er Jahre kennt es nicht: der Schokoaufstrich verflüchtigt sich in alle nur erdenklichen Ritzen des Brotes und zurück bleiben zwei trockene Brothälften, die einem Gusto auf Schokolade machen. Nun gut. Man möchte glauben heutzutage ist alles viel einfacher und die Auswahl viel größer. Zumindest wenn man der Werbung Glauben schenkt. Zum Leidwesen meiner Kinder bin ich diesbezüglich leider nicht sehr werbeanfällig und durchaus als Jausenkonservativ einzustufen.

Ich stehe also vor dem gleichen Jausendilemma wie meine Mutter. Es passiert nicht selten, dass ich nachmittags die bestenfalls einmal angesehene, aber für ungenießbar empfundene Jause in der Jausenbox finde.

Und ich war durchaus schon kreativ: die habe lachende Gesichter auf die Butterbrotsackerl gemalt, habe jeden erdenklichen Brotbelag ausprobiert, habe mit den Keksausstechern eine Dose voll Brotsterne fabriziert und kleine Pizzabrote gebacken, aber keine Idee war von langem Erfolg gekrönt. Mittlerweile hat es sich herauskristallisiert, dass die große Prinzessin glücklich ist, wenn sie das normalste aller Brote (für gewöhnlich ein Hausbrot) mit etwas Butter (beidseitig bestrichen!) mitbekommt, die mittlere Prinzessin freut sich über Grüne Smoothies und die kleinste Prinzessin liebt einen "Firestarter" - das ist ein Mixgetränk aus Hafermilch, Haferflocken, Nüssen, Leinsamen, Bananen, Kakaopulver und gepufftem Amaranth.

Hätte ich da nicht im letzten Herbst dies wunderbaren Jausenboxen gefunden - wären ja alle glücklich. Aber da müssen sie jetzt durch. Ich find diese Blechboxen sooooo cool. Nicht nur, weil ich sie im Geschirrspüler waschen kann und sie danach auch tatsächlich trocken und sauber sind. Ich habe sie in einem Freudentaumel gleich in drei Größen bestellt.


Gefüllt mit pikanten Muffins, Bananenchips (die mit Honig aus dem Reformladen, alle anderen schmecken mehlig), Datteln (Medjoul - nennt mich ruhig heikel) und Cocktailtomaten.




*Ich hoffe meine Mama verzeiht mir diese Erinnerung, in Wirklichkeit war es wahrscheinlich ein liebevoll gestrichenes Jausenbrot, aber nun ja, die Erinnerung sitzt tief;)

Donnerstag, 8. Januar 2015

Immer ist irgendwas!

Ja - lang waren sie meine Weihnachtsferien. Ich muss eingestehen, ich habe die ganze Zeit damit gehadert, ob ich den Blog einfach einschlafen lassen soll. Denn irgendwie fehlt mir für regelmäßiges Schreiben die Zeit und nur ein Beitrag pro Monat ist auch fad.  Nach langem Hin und Her habe ich jetzt gerade - vor der Kinderzimmertür sitzend - spontan entschieden, dass ich mir noch einmal eine Chance geben: diesmal gscheid - soll heißen: regelmäßigere Blogs als im letzten halben Jahr. (man darf sich die Ziel nur nicht zu hoch stecken)

Aber ob ihr mir glaubt oder nicht, ich habe schon fertige Beiträge in meinem Kopf gehabt, aber die Zeit zum Tippen fehlte mir. Zeit und Geld fließen mir gerade so durch die Finger. Von Beidem sollte ich im Moment gerade mehr haben als in den letzten 8 Jahren, aber siehe da - mein Konto und meine ToDo-Liste sagen mir, dass das Gegenteil der Fall ist! Himmel!

Es ist aber auch immer irgendwas: mal war ich mit einer Freundin für ein Wochenende in Graz und die Arme - eigentlich sehr shoppingfreudige - konnte und wollte sich aufgrund einer fortgeschrittenen Schwangerschaft nichts kaufen, hatte aber großen Spaß daran mich neu einzukleiden. Und ich weiß nicht, ob ihr das auch kennt, aber es dauert lange, bis ich mir ein Stück finde, aber wenn ich dann das erste gekauft habe, dann ist der Bann gebrochen und ich werde hemmungslos. (Die Jeans schrie förmlich nach einem neuen Shirt und ja, das Kleid war einfach genau mein Stil und dazu brauchte ich natürlich eine Weste - so eine kurzärmeliges Kleid ist im Winter sonst ja doch eher frisch.)

Ein anderes Mal war Weihnachten - da verschwinden Geld und Zeit sowieso genauso schnell wie die frisch gemachten Vanillekipferl.

Tja und dann brach sich die mittlere Prinzessin das Schlüsselbein - das kostet zwar nix - frisst aber viel Zeit auf. So und nun sind wir als schon im neuen Jahr und dann kam gestern dieser schreckliche Anschlag in Paris und seitdem verfolge ich den Liveticker einer deutschen online-Zeitung, weil ich es einfach nicht fassen kann, dass Menschen sterben mussten, weil sie in einem Land, indem Meinungsfreiheit herrscht, bei einer Satirezeitschrift gearbeitet haben und Dinge veröffentlicht haben, von denen sich andere offensichtlich provoziert fühlten. So etwas macht mich zutiefst traurig und macht mir Angst. Angst vor weiteren Anschlägen, Angst vor einem Religionskrieg.


So und nun ist das ein eher trauriger Abschluss und weil man so traurig nicht ins Bett gehen kann und man immer mit etwas Lustigem einschlafen soll. (So mach ich das zumindest immer. Auch wenn das heißt, dass man um halb eins in der Früh sich das neue Kabarettprogramm von Monika Gruber anschaut - weil man zuvor viel zu spät angefangen hat sich den zweiten Teil von "Der Mann mit dem Fagott" anzuschauen und dies zwar ein absolut sehenswerter, aber bei Gott kein lustiger Film ist - und dies spätestens dann bitter bereut, wenn um halb zwei die kleinste Prinzessin mit einem gellenden Weinen aufwacht und man da gerade einmal 10 Minuten geschlafen hat.)

Hier also ein "Insider" für all jene, die auch schon einmal sms verschickt haben, die sie so nicht schreiben wollten: